Die sogenannte Dichtigkeitsprüfung, manchmal auch Dichtheitsprüfung genannt, zielt darauf ab, undichte Stellen in den Abwasserleitungen zu finden. Durch diese können beispielsweise Fäkalien und Schadstoffe ins Erdreich sickern und das Grundwasser verunreinigen. Im schlimmsten Fall wird die Trinkwassergewinnung des Ortes beeinträchtigt. Für Einwohner in den sogenannten Wasserschutzgebieten besteht schon heute häufig die Pflicht zu einer regelmäßigen Dichtigkeitsprüfung um das Trinkwasser zu schützen. Mehrere Bundesländer denken über eine allgemeine Pflicht zur Dichtigkeitsprüfung privater Hauseigentümer nach oder haben sie sogar schon eingeführt (NRW).
Wie verläuft die Dichtigkeitsprüfung?
Bei der Dichtigkeitsprüfung werden verschiedene Varianten genutzt. In der einfachsten Variante wird das zu prüfende Abwasserrohr vom Kanalnetz getrennt und geflutet. Wird kein Wasserverlust beobachtet, ist das Rohr dicht. Ähnlich funktioniert die Druckluftprüfung. Werden jedoch Wasserverluste festgestellt, muss eine sorgfältige Dichtheitsprüfung mit Hilfe einer Spezialkamera erfolgen. Mit dieser Kamera werden die Rohre auf undichte Stellen, eindringende Wurzeln und feine Risse überprüft. Anschließend werden die betroffenen Abschnitte der Abwasserleitung grundlegend saniert.
Wie häufig muss die Dichtigkeitsprüfung durchgeführt werden?
Die Regelungen für die Dichtigkeitsprüfung sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Es lohnt sich, auf der offiziellen Website Ihres Bundeslandes oder Ihrer Kommune nach den Vorschriften zu sehen. Dort können Sie auch feststellen, ob Ihr Haus oder Grundstück möglicherweise in einer Wasserschutzzone liegt. Generell sollten Dichtigkeitsprüfungen etwa alle 20 Jahre durchgeführt werden. Ob und wann eine Sanierung erforderlich ist, hängt von der Schwere der Schäden ab, die bei der Dichtheitsprüfung festgestellt werden.